| Unser Meister Lampe ist eines der volkstümlichsten Tiere. Zahlreiche Märchen und Sagen, aber auch viele Schimpf- und Sprichworte zeugen davon.
Gestalt Die Gestalt des Hasen zu beschreiben, ist eigentlich
müßig, da sie jedermann bekannt ist. Dennoch wird er häufig mit seinem kleineren Vetter, dem Wildkaninchen, verwechselt. Der Feldhase besitzt die längeren Ohren oder »Löffel«, wie sie in der Jagdsprache heißen. Außerdem ist er hochbeiniger und mit 50-76 cm und 2,5-8 kg auch deutlich länger und schwerer als das Wildkaninchen. Seine »Blume«, der etwa 10 cm lange Schwanz, ist oben fast schwarz und auf der Unterseite weiß. Aufgestellt ist diese »Lampe« ein deutlich sichtbares Signal für die
Artgenossen.
Fortpflanzung Während der Paarungszeit tragen die Hasenmänner, die »Rammler«, untereinander heftige Rivalenkämpfe aus. Sie betrommeln sich mit ihren Vorderläufen und bespritzen den Gegner mit Harn - ein Abwehrmittel, das auch gegen Feinde eingesetzt wird.
Die Häsin wirft viermal im Jahr Junge. Sie bringt meist vier, häufig aber auch weniger, behaarte Junge mit bereits geöffneten Augen zur Welt. Die Junghasen werden in der »Sasse«, einer flachen Mulde, »gesetzt«
und gesäugt. Hier sind sie den Unbilden des Wetters viel stärker ausgesetzt als die blinden und nackten Jungen der Kaninchen, die in Erdbauten zur Welt kommen.
Häsinnen bleiben auch im tragenden Zustand weiterhin befruchtungsfähig, ein Phänomen, das wir als Superfötation bezeichnen. Sie können daher gleichzeitig mit zwei Würfen trächtig sein. Schon nach zwei Wochen kann der nächste Wurf zur Welt kommen, für die Erstgeborenen bedeutet dies, daß sie in dieser Zeit möglichst weitgehend
selbständig werden müssen. Die Tragzeit dauert 42 Tage.
Lebensweise Hasen sind Einzelgänger, ganz anders als die geselligen Kaninchen, mit denen sie meist in Feindschaft leben. Bei territorialen Kämpfen zwischen Hase und Kaninchen ist es fast immer der Hase, der den kürzeren zieht.
Feldhasen sind nicht so ausgeprägte Kulturfolger wie die Wildkaninchen. Sie bewohnen besonders die Randzonen zwischen dem Wald und der offenen Landschaft. Sie benutzen gerne immer wieder die
gleichen Wege (Wechsel).
Hasenlist Geht ein alter erfahrener Hase zu seiner Sasse, so kann er dabei absonderliche, aber durchaus wirkungsvolle Täuschungsmanöver vollführen: Er läuft zunächst in weitem Abstand an seinem Schlafplatz vorbei, um dann plötzlich seitwärts abzuspringen und zurückzulaufen. Mit einem gewaltigen Satz - Hasen können über 2 m weit springen! - landet er dann in seiner Schlafmulde. Ein Räuber, der der Fährte folgt, läuft dann auch zunächst am Standort des Hasen
vorbei und muß an der Absprungstelle zunächst einmal die Spur wiederfinden. Inzwischen ist Meister Lampe aber meist schon gewarnt und kann mit einem guten Vorsprung versuchen, seinem Verfolger zu entkommen.
Fluchtverhalten Der Hase sucht bei drohender Gefahr stets sein Heil in der Flucht. Er kann über 50 km/h schnell laufen. Bodenräuber wie Fuchs oder Wolf haben es schwer, dem hakenschlagenden, zickzacklaufenden Flüchtling zu folgen. Hat ein Räuber ihn fast erreicht, so ändert der
Hase abrupt seine Richtung, und der Verfolger läuft ins Leere. Es ist beschrieben worden, daß Hasen auf der Flucht Bäche oder sogar größere Wasserläufe durchschwimmen. Selbst bodenschlagenden Raubvögeln, wie Habicht und Adler, fällt es nicht leicht, erwachsene Hasen zu erbeuten.
Nahrung Die vorwiegend in der Dämmerung aktiven Hasen ernähren sich von jungen Trieben, verschiedenen Kräutern, Samen und Baumrinde. Auf Äckern und mitunter auch in abgelegenen Gärten tun sie sich an Kohl
und Rüben gütlich. Petersilie gilt als ein ganz besonderer Leckerbissen.
Gefährdung Auch die Bestände des Feldhasen sind in weiten Teilen seines Verbreitungsgebietes rückläufig, in manchen Gebieten ist er nur noch sehr selten anzutreffen. So jezd wissadr des au | |